09 Sep
Aufwachen im Alltag
Ein Artikel von Michelle Greis
Manchmal fühlt sich das Leben an, als würden wir einfach nur auf „Play“ drücken und uns durch den Tag treiben lassen.
Aufstehen, arbeiten, Mails beantworten, einkaufen, schlafen – repeat. Wir funktionieren, aber wir leben kaum. Genau das ist der Autopilot-Modus: praktisch, weil er uns Routine schenkt, aber gefährlich, weil er uns von uns selbst entfernt.
Doch es gibt einen anderen Weg. Wenn wir innehalten, den Moment bewusst wahrnehmen und Entscheidungen nicht nur aus Gewohnheit, sondern aus Klarheit treffen, verändert sich die Qualität unseres Lebens. Plötzlich wird der Kaffee am Morgen wieder zum Genuss, ein Gespräch zu echter Begegnung und der Alltag zu einem Ort, an dem wir wirklich anwesend sind.
So schaffen wir kleine "Magic Moments" die das Leben erst lebenswert machen.

Wir alle nehmen die Welt auf unterschiedliche Art und Weise wahr. Die einen intensiver als die anderen. Doch wo liegt letzten Endes der Unterschied ? Hast du dich jemals in eine volle Fußgängerzone gesetzt und die Menschen einfach mal beobachtet, anstatt selber einer von ihnen zu sein ? Deinem Gesprächspartner einfach mal zugehört und beobachtet wie er sich dabei fühlt und artikuliert ?
Wir sind oft im Alltag mit uns selber beschäftigt, so dass wir die kleinen Dinge um uns herum gar nicht mehr wahrnehmen.
Manchmal sind es Blicke zwischen zwei Menschen, kleine Gesten der Anerkennung, ein nettes Lächeln oder ein liebes Wort.
Was ist der Unterschied zwischen Autopilot und bewusstem Leben ?
Autopilot
Im Autopiloten steuern Routinen und Gewohnheiten unser Verhalten. Wir handeln meist, ohne groß nachzudenken und reagieren auf äußere Reize, statt aktiv zu entscheiden.
Die Gedanken kreisen oft um die Vergangenheit oder Zukunft , während wir den aktuellen Moment gar nicht wahrnehmen.
Du kannst dir diesen Zustand wie Zähneputzen oder Autofahren auf bekannten Strecken vorstellen. Es ist bequem, ohne große tiefe und bewusste Gestaltung.
Man könnte sagen: Leben, ohne es wirklich zu merken.
Bewusstes Leben
Im bewussten Leben hingegen nehmen wir den gegenwärtigen Moment wahr, d.h. unsere Gedanken, Gefühle, Handlungen und die Umgebung. Wir handeln nicht aus Gewohnheiten, sondern aus einer klaren inneren Wahl heraus. Wir haben durch unsere Präsenz mehr Kontakt zu uns selber und anderen und statt nur zu "funktionieren" gestalten wir unser Leben nach Werten, Prioritäten und Sinn.
Man könnte sagen: Das Steuer selbst in die Hand nehmen.
Wie finde ich heraus, in welchem Modus ich mich gerade befinde ?
8 Reflexionsfragen, die dir mehr Klarheit geben
- Wie oft am Tag nehme ich mir bewusst Zeit, innezuhalten und einfach nur zu atmen ?
- Spüre ich, was ich gerade fühle - oder merke ich es erst, wenn es zu stark wird ?
- Treffe ich meine Entscheidungen aus Klarheit und innerer Überzeugung - oder eher aus Gewohnheit, Bequemlichkeit oder Erwartung anderer ?
- Wie präsent bin ich in Gesprächen - höre ich wirklich zu oder denke ich schon an meine Antwort ?
- Wann habe ich das letzte Mal etwas Alltägliches /z.B. Essen, Gehen, Duschen) ganz bewusst wahrgenommen ?
- Lebe ich im Einklang mit meinen Werten - oder laufe ich oft "Programmen" hinterher, die gar nicht meine sind ?
- Fühle ich mich häufig erschöpft und fremdgesteuert - oder lebendig und verbunden mit mir selbst ?
- Kann ich genießen, ohne sofort das nächste To-do im Kopf zu haben ?
Was hat sich für mich verändert ?
Ich habe für mich die Entscheidung getroffen, ein bewusstes Leben zu führen und den Moment für mich in vollen Zügen zu genießen. Was hat das für mich verändert ? Einfach nur alles!
Ich habe angefangen meinem Körper zuzuhören und verstehe mittlerweile sehr gut was er mir sagen möchte. Dadurch konnte ich Schmerzen durch Überlastung reduzieren, Stresszustände vermeiden, meine Ernährung bewusst anpassen und meinen Selbstwert verbessern. Ich werde viel weniger durch äußere Umstände aus der Bahn geworfen und schaffe es recht schnell mich wieder zu fangen. Ich habe Strategien entwickelt, wie ich in Balance bleibe und wohl zum ersten Mal wirklich das Gefühl bei mir selber angekommen zu sein.
Ich weiß, dass die Reise erst angefangen hat und noch viele Themen auf mich warten. Aber ich freue mich auf jeden, der uns auf der Reise begleitet und ein Stück mit uns zusammen läuft.

"Der Weg entsteht, indem du ihn gehst - und der erste Schritt ist immer kleiner als deine Angst."
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